Maimed wächst kräftig

Sechs Millionen Euro investiert und Lager erheblich erweitert

Neuenkirchen. Von der wenige Meter entfernt verlaufenden Bundesstraße 71 aus ist es kaum zu sehen, wenn nicht gerade ein Baufahrzeug durchs Sichtfeld fährt: Maimed wächst. Nicht nur ein bisschen, sondern kräftig und auch nach oben. Um drei Hallen und damit mehr als das Doppelte der derzeitigen Grundfläche soll die Lagerkapazität erhöht werden. Die Zahl der Palettenplätze steigt von 10 000 fast um das Dreifache auf 27 000.

Zum jetzigen Gebäudebestand mit dem 1500 Quadratmeter großen Verwaltungsbau sowie zwei Hochregallagern mit jeweils gut 3800 Quadratmetern Grundfläche und 10,55 Meter Deckenhöhe kommen zwei weitere Regallager mit den gleichen Grundmaßen, eine ebenfalls 10,55 Meter hoch. Die sich daran anschließende Halle wird noch einmal 5,20 Meter höher und soll als sogenanntes Shuttle-Lager für den Umschlag großer Warenmengen genutzt werden. Dort sollen künftig auch Roboter zum Einsatz kommen. Mit 850 Quadratmetern deutlich kleiner fällt der dritte Hallenneubau für ein Gefahrgutlager aus. Sechs Millionen Euro will die auf die Herstellung und den Vertrieb von Verbandsmitteln, Schutz-, Pflege- und Hygieneprodukten spezialisierte Firma nach Angaben von Dirk Pfemfert in die Erweiterung ihres zwischen den Ortschaften Brochdorf und Delmsen gelegenen Logistikzentrums investieren. Pfemfert ist geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens, das nach der Gründung Mitte der 1990er- Jahre seinen Sitz zunächst im Neuenkirchener Gewerbegebiet Siemensstraße hatte. Dort waren die Kapazitäten nach mehreren Erweiterungen ausgeschöpft. Nach längerer Standortsuche entschied man sich für einen Umzug innerhalb der Gemeinde in das neu geschaffene Gewerbegebiet Robert-Koch-Straße. 2009 wurden die zwei Hallen in Betrieb genommen sowie der Büround Verwaltungstrakt bezogen. Der Bauherr rechnet mit einem zügigen Bauverlauf. Denn bereits bei der Planung für den ersten Bauabschnitt sind laut Pfemfert Erweiterungsmöglichkeiten durch die AGS Planungsgesellschaft (Visselhövede) vorgesehen und in den Unterlagen dargestellt worden. Nach ersten vorbereitenden Arbeiten im Dezember 2017 lag Anfang des Jahres die Baugenehmigung vom Landkreis vor. Seitdem haben die Tiefbauer der Schneverdinger Firma Schröder gut mit der Herrichtung des Baugrunds zu tun. Die Dimension des Projekts und die an den Bau gestellten Anforderungen machen umfangreichen Bodenautausch und Erdarbeiten nötig. Wenn die Witterung es zulässt, sollen im Februar die ersten Fundamente gegossen werden. Die Fertigstellung ist für den Spätsommer geplant, so dass die neuen Hallen und das Gefahrgutlager bis zum Jahreswechsel nach und nach in Betrieb genommen werden können. „Dann verfügen wir über dringend benötigte Lagerkapazitäten, die es uns ermöglichen, unseren Wachstumskurs fortzusetzen.“ Ein Bekenntnis zum Standort Neuenkirchen Mit 74 Mitarbeitern – „vom Auszubildenden bis zum Hochschulabsolventen“ – und einem Umsatz um die 30 Millionen Euro – etwa 80 Prozent davon in Deutschland – ist Maimed nach Aussage seines Chefs ein wichtiger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor für Neuenkirchen. Diese Position wolle man mit der Erweiterung festigen. Das sei auch ein Bekenntnis zum Standort Neuenkirchen, so Pfemfert. Hier laufen alle Fäden des Unternehmens zusammen, das seine Produkte überwiegend in Europa in 32 Ländern vermarktet. Pfemfert geht von zehn bis zwölf zusätzlichen Stellen insbesondere im Logistikbereich sowie in der Verwaltung aus, die demnächst zu besetzen sind – was nicht einfach werden dürfte. Denn der Fachkräftebedarf ist groß. Da stehe man im Wettbewerb mit anderen Unternehmen der in der Region stark vertretenen Logistikbranche. Ergo: „Wir müssen als Arbeitgeber attraktiv sein.“